Nach dem Frühstück, ein wenig dösen, Moppedkette spannen, Windschild und Helm putzen und noch einen Kaffee machten wir uns auf eine Öland-Rundtour. 

Es gibt hier auf Öland nicht viele Möglichkeiten eine Rundtour zu machen, den  es gibt eigentlich nur eine Straße im Westen und eine im Osten. Wir befanden uns ja leicht südlich von der Ölandbrücke und fuhren erst einmal westlich nach Norden.

Einen  ersten Stopp machten wir am Schloss von Borgholm, einer Burgruine die seit dem Brand von 1806 in ihren Grundmauern erhalten geblieben ist. An dem daneben bestehenden Café gönnten wir uns ein Eis. Hier standen noch einige Harleys aus Berlin und Brandenburg. Doch dann kam noch ein berliner Pärchen mit ihren zwei Vespern aus Berlin, mit denen wir ein kurzes Pläuschchen hielten.  Und dann waren da noch die Kühe, die einen da nich so einfach die Straße langfahren ließen, nur das hupen mochten sie nicht, da verzogen sie sich. Wir fuhren nun noch zum Sommersitz der Königsfamilie von Schweden Richtung Schloss Soliden, unweit der Burgruine, warfen aber hier nur einen Blick durch die Hecke.

Fast im Norden angekommen ging es noch mal bei Byrum an die Küste zu einer besonderen Sandsteinformation Byrums Raukar. Nicht nur die seltsam ausgespülten Felsen sind sehenswert. Auch die Besonderheit, dass man im Wasser keinen Sand sondern auch nur Felsgestein hat ist einen Besuch wert. Von hier hat man auch Blick auf die Insel Blaue Jungfrau, welche ein Nationalpark ist.

Nun sollte es ganz nach Norden gehen, zum Långe Erik, der nördliche Leuchtturm von 1845. 

Ach ja, habe ich schon die Windmühlen auf Öland erwähnt? Hier soll es mal 2.000 davon gegeben haben, wovon heute noch ca. 400 erhalten werden. Damit ist Öland vermutlich das Gebiet mit den meisten Windmühlen, die man teilweise sogar begehen kann, allerdings mit Vorsicht. Nicht umsonst wird im Innern der Mühlen um Spenden für den Erhalt gebeten.

Der Trollwald, hier Trollskogen genannt, war nun noch ein Ziel unserer Rundtour auf Öland. Neben der reichlichen Vogelkunde, die man hier beigebracht bekommt, wollten wir uns ein Schiffswrack des Schoners Swiks ansehen, der 1926 nach einem Sturm zu Weihnachten hier angespült worden ist.

Wir haben am Anfang unseres zweieinhalb Kilometer langen Wanderweges durch den Trollwald ein Hinweisschild zu den liebevollen Kühen, die sich hier im Wald rumtreiben sollten, gelesen, aber bisher noch keine gesehen. Doch als wir dann so an der Ostseeküste langspazierten, bot sich uns da ein seltsames Bild: pechschwarze Kühe lagen auf dem steinigen Strand, Strandkühe also. Nun freuten wir uns um so mehr auf unsere Entrecôte, die schon im Kühlschrank auf uns warteten.

Es war nun mittlerweile nach 18:00 Uhr. Die Sonne tauchte Öland in ein seltsam schönes warmes Licht, welches wir gestern bei der Ankunft über der Ölandbrücke schon erlebt hatten. Habe ich schon die Windmühlen erwähnt? Die sich jetzt in dieser schönen Abendsonne darboten? Einige sind gut aufbereitet, andere sind noch gerade so erhalten. Einige stehen auf Privatbesitz, andere am Straßenrand und sogar begehbar. Eine dieser Mühlen bestiegen wir und fanden erst einmal einen Spendenaufruf zum Erhalt der Mühle. Schon bei der Treppe musste man auf einige Stufen aufpassen, dass diese einen halten. Die Mühle hatte eine zweite Etage, wo sich das Mahlwerk befand.

Die Landschaft, die grünen Weiden oder die eher trocken wirkenden Steppen, in diesem Licht zu erleben ist unbeschreiblich beeindruckend. Man muss es gesehen und selbst erlebt haben. Unser letzter Halt für heute war noch die Burgruine Gråborg aus Zeiten vor dem 12. Jahrhundert.

Nun ging es wieder zurück nach Färjestaden, wo wir im vorbeifahren einen Treff mit Oldtimern amerikanischer Bauarten beobachten konnten.

Zum Abschluss des Abends genossen wir unser Entrecôte an handgemachten Erbsen-Möhren-Püree aus der Dose á la Marko.

Fakten

     
       
von: Färjestaden Strecke: 226 km
nach: Färjestaden Fahrzeit: 03:27 h
Wetter: leicht bewölkt bis sonnig, 17 bis 19 Grad  Gesamt:

9.272 km

134:15 h