Tag 36 - 18. Juni 2017 - Sveg bis Falun (Schweden)

Noch in Sveg gab es eine besondere Brücke zu besichtigen.

Es ist die Mankell-Brücke, die aus einem genietetem Stahlgerüst, einer Holzfahrbahn und - dass ist das Besondere - einem Gleis auf der Fahrbahn besteht. Wenn also ein Zug kommt, wird die Brücke für den normalen Straßenverkehr gesperrt und nur die Eisenbahn fährt darüber. Marko hat natürlich den Fahrplan studiert und wir standen zufällig an der Brücke, als doch tatsächlich um 11:16 Uhr ein Zug kam. Die Brücke ist übrigens nach dem Schriftsteller Henning Mankell benannt, der vor allem durch seine Krimi-Reihe Kommissar Walander bekannt wurde.

Sonst gab es heute nur Kilometer, schöne Landschaften, ewig lange und gerade aber auch kurvige und hügelige Straßen. Einmal ging Marko in die Eisen und schaute ständig nach links in einen Wald, hielt schließlich an und schien ein wenig aufgeregt zu sein. Er hat seinen ersten Elch wohl noch über die Straße gehen und dann im Wald verschwinden sehen. 

Unser heutiges Ziel Falun war nicht nur zur Übernachtung ausgewählt worden. Hier gab es ein Weltkulturerbe, eine Erzgrube, in der seit dem 16. Jahrhundert neben Eisen und Kupfer auch Gold und Silber gefördert wurde. Zum Kulturerbe gehören auch die alten Bergarbeiterhäuser im Stadtteil Elsborg. In einem dieser Häuser aus dem Jahre so um 1750 haben wir unsere Unterkunft. Als wir ankamen und dem Eigentümer von unserer Tour erzählten, freute sich dieser riesihg mit den Worten "... und bei solch einer Tour kommt ihr zu mir, Wahnsinn ...". Viele der Häuser hier sind in einem dunklen Rostbraun angestrichen. Die Farbe hierfür wurde unter anderem auch aus dem Eisenoxid dieser Grube hergestellt.

Als wir Abends auf dem Hof saßen und unsere Tagbucheinträge schrieben, begannen einige Anwohner ihre Autos von einer Straßenseite auf die andere umzuparken. Grund hierfür sind die Parkschilder. Auf der einen Seite steht 'Jämna veckor', was soviel wie gerade Wochen heißt. Da heute Sonntag ist, wird eben umgeparkt. Als wir unseren Vermieter fragten, welchen Sinn das hat und wir vermuten, dass dies etwas mit der Reinigung der Straße zu tun hat. Er lächelte nur und meinte, dass er den wirklichen Grund nicht kenne. Ist also nur zum ärgern der Anwohner.